In den letzten Monaten hat sich der weltweite Warenfluss aufgrund der Pandemie und dadurch bedingte weltweite Lockdowns verändert. Viele Menschen verbrachten den Großteil der Zeit zuhause, was sich auf das Konsumverhalten auswirkte: die Nachfrage nach Produkten aus Asien stieg in Europa und den USA, vorwiegend online, stark. Dies schlägt sich darin nieder, dass eine sehr große Menge an Gütern auf dem Weg von Asien, beispielsweise aus China, Richtung Europa und den USA (und anderen Ländern) war und immer noch ist.
Das Problem: vor der Pandemie unterlag dieser Güterfluss noch einem natürlichen und ausgeglichenen Austausch. Ein Container, der beispielsweise in Europa angekommen und entladen wurde, wurde mit neubeladener Ware wieder auf den Rückweg geschickt. Aktuell lässt sich hier vermehrt ein Ungleichgewicht erkennen: viel mehr Ware macht sich aus Asien auf den Weg nach Europa und in die USA, als es umgekehrt der Fall ist. Dadurch verbleiben leere Container ungenutzt am Ankunftshafen. Die dadurch entstehende Knappheit an leeren Containern an den Häfen, wo sie dringend gebraucht würden, sorgt nicht nur für enorme Verzögerungen im Warenfluss, sondern auch für oftmals höhere Kosten. Denn der Frachtraum, d.h. der verfügbare Platz auf den Schiffen, ist beschränkt und knapp, während die Nachfrage noch größer als vor der Pandemie ist.
Auch wenn die Reedereien versuchen, so viele Schiffe wie möglich einzusetzen, gibt es aus einigen Bereichen weltweit, z.B. Asien, Afrika, Zentral- und Südamerika, nur wenig verfügbaren Frachtraum für die vielen Güter, die verschifft werden sollen.
Hinzu kommt die aktuelle Überbuchung vieler Schiffe – aufgrund der hohen Nachfrage werden mehr Container gebucht, als Platz auf den Schiffen verfügbar ist. Container müssen dann immer wieder umgebucht bzw. umgeladen werden, was zusätzlich zu Verzögerungen führt.
Die Blockade im Suez-Kanal, oder die Pandemie-bedingte Schließung des Hafens Yantian in China stellen dabei noch zusätzliche Faktoren da, die zu Verzögerungen im Warenfluss sorgen und die Entwicklung hin zu einer Normalisierung des Flusses weiter verzögern. Experten rechnen damit, dass diese Situation bis mindestens Anfang kommenden Jahres angespannt bleiben wird – auch für uns im Spezialitätenkaffee Bereich bedeutet dies, dass weiterhin mit Verzögerungen sowie höheren Kosten zu rechnen ist.
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In recent months, the global flow of goods has changed due to the pandemic and the global lockdowns it caused. Many people spent most of their time at home, which had an impact on consumer behaviour: the demand for products from Asia rose sharply in Europe and the USA, mainly online. This is reflected in the fact that a very large amount of goods was and still is on the way from Asia, for example from China, towards Europe and the USA (and other countries).
The problem: before the pandemic, this flow of goods was subject to a natural and balanced exchange. For example, a container that had arrived in Europe and was unloaded was sent back on its way with reloaded goods. Currently, an increasing imbalance can be seen here: much more goods are making their way from Asia to Europe and the USA than it is the case the other way around. This means that empty containers remain unused at the port of arrival. The resulting shortage of empty containers at the ports where they are urgently needed not only causes enormous delays in the flow of goods, but also often leads to higher costs. Because the cargo space, i.e., the available space on the ships, is limited and scarce, while the demand is even greater than before the pandemic.
Even if the shipping companies try to use as many ships as possible, there is little space available for the many goods that are to be shipped from some areas around the world, e.g., Asia, Africa, Central and South America.
Added to this is the current overbooking of many ships - due to the high demand, more containers are booked than is available on the ships. Containers then must be rebooked or reloaded again and again, which also leads to delays.
The blockade in the Suez Canal or the pandemic-related closure of the Yantian port in China are additional factors that cause delays in the flow of goods and further delay the development towards normalisation of the flow. Experts anticipate that this situation will remain tense until at least the beginning of next year - for us in the specialty coffee sector, too, this means that delays and higher costs can still be expected.
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