COSTA RICA
Costa Rica verdankt seine Infrastruktur und sogar viele kulturelle Denkmäler dem Kaffeeanbau. Von 1846 bis 1890 exportierte das zentralamerikanische Land ausschließlich Kaffee. Die Nassaufbereitung wurde in dieser Zeit eingeführt und Anfang des 20. Jahrhundert waren bereits 200 Washing Stations in Betrieb. Mit dem Kaffeeanbau breitete sich auch die wachsende Bevölkerung in die ländlichen Regionen des Landes aus. Farmer machten sich auf die Suche nach neuen landwirtschaftlichen Flächen, die gleichzeitig für den Kaffeeanbau geeignet waren und stießen an geografische Grenzen
Allgemein wird Kaffee meist von Kleinfarmern angebaut, die ihre Kaffeekirschen an Washing Stations zur weiteren Aufbereitung verkaufen. Mittlerweile gibt es auch viele Kleinfarmer, die sich eigene Micromills aufgebaut haben und mit Exporteuren zusammenarbeiten. Im Erntejahr 2017/18 wurden in Costa Rica insgesamt 1,6 Millionen 60kg Säcke Rohkaffee produziert, wovon mehr als 60% ins Ausland exportiert wurden.
Kaffee aus der Region Tarrazú steht seit langem für Qualität und überzeugt durch seinen intensiven Körper mit Noten von Limette und Mandarine. In diesem Anbaugebiet lassen sich die höchstgelegenen Kaffeefarmen finden. Das Central Valley blickt auf die längste Tradition im Kaffeeanbau zurück. Die am dichtesten bevölkerte Region, in der auch die Hauptstadt San José liegt, steht für schokoladige Kaffees mit fruchtigen Noten und Honig Aromen. Im West Valley entstehen einige der komplexesten Kaffees Costa Ricas, die neben ihren Noten von Schokolade auch mit Orange, Pfirsich, Honig und Vanille überzeugen.
Durch eine wachsende Immobilienbranche in Costa Rica werden Kaffeeanbauflächen immer knapper. Dies hat zur Folge, dass die Produktion des Landes über die letzten 20 Jahre um mehr als die Hälfte gesunken ist.
Wir sehen die Zukunft von Costa Rica langfristig im reinen Spezialitätenkaffee Bereich. Bereits jetzt schauen sich viele Länder Anbau- und Aufbereitungsmethoden von Costa Rica ab.
Sowohl Costa Rica als auch Guatemala haben schwer mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Zwar ermöglichen die steigenden Temperaturen den Anbau von Kaffee in höher gelegenen Anbauregionen, jedoch haben die niedrigen gelegenen Gebiete immer stärker mit Rostbefall zu kämpfen.
Mit neuen rostresistenten Varietäten wird gegen das Problem angegangen. In den Lowlands werden immer mehr Kreuzungen mit der Varietät Villa Sarchi und Catimor (Sarchimor) durchgeführt um den Rostbefall langfristig in den Griff zu bekommen.
Anbauhöhe
600m - 2000m
Erntezeit
August - Februar
Varietäten
Bekannt für die Vielfalt an Varietäten. U.a. Bourbon, Catuaí, Caturra, SL28, Geisha etc.
Bodenverhältnisse
Vulkanboden
Anbauregionen
Central Valley, West Valley, Tarrazú, Tres Rios,
Orosi, Brunca, Turrialba, Guanacaste
Klima
Tropisches Klima mit ganzjährig heißen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit sowie hoher Niederschlag